Zahnen
Montag, den 15. Juni 2009 um 08:33 Uhr
Auch wenn manche Kinderärzte behaupten, vom Zahnen bekämen Kinder nichts als Zähne – manche bekommen mehr: Zuerst wird das Zahnfleisch an den späteren Durchbruchstellen geschwollen und empfindlicher, die vormals helle Schleimhautkante an der Zahnleiste verstreicht (ist also nicht mehr erhaben), schwillt an und wird rot. Die Babys speicheln mehr, sind reizbarer und der Po kann wund sein. Oft sind die Wangen gerötet und die Kinder essen schlechter als sonst. Was allerdings wissenschaftlich nicht bewiesen werden konnte: dass Babys vom Zahnen auch Fieber oder Ausschläge bekommen. Wenn Kinder im »Zahnalter«, also ab etwa sechs Monaten, häufiger Erkältungen haben, liegt das eher daran, dass in diesem Alter gleichzeitig der »Nestschutz« nachlässt und sie deshalb empfänglicher für Infektionskrankheiten sind. Auch »Zahnkrämpfe« (vom Zahnen ausgelöste Krampfanfälle) sind ein Mythos. So helfen Sie dem Zahn ans LichtMit 24 Monaten sind im Schnitt die Milchzähne alle durchgebrochen. Bis es so weit ist, müssen die Kinder durch einige harte Tage, zusammengezählt sicher sogar Wochen, durch.
[ISP]Viele zahnende Kinder kauen gerne auf etwas Hartem – einem Beißring oder einem Stück rohem Fenchel, Apfelschnitzen, harten Brotkanten oder Karotten. Veilchenwurzeln (im Ökoversand erhältlich – sie sind übrigens nicht vom Veilchen, sondern aus den Wurzeln der Schwertlilie gewonnen) lindern den Schmerz, indem sie beim Kauen zusammenziehende, entzündungshemmende Stoffe freisetzen. Manche Kinder beißen gerne auf Ihrer Bernsteinkette herum (oder einer Kette aus anderen glatten Steinen). Aus der anthroposophischen Medizin wird das Massieren der Zahnleiste mit verdünnter Ratanhia-Tinktur empfohlen.
Aktualisiert ( Montag, den 06. Juli 2009 um 11:03 Uhr )
© Herbert Renz-Polster et. al.: Gesundheit für Kinder, 2. Auflage 2006, Kösel Verlag München |