Eine Infektion mit dem Humanen Immunschwäche Virus, kurz HIV, ist im deutschsprachigen Raum bei Kindern selten, die Gesamtzahl infizierter Kinder unter 13 Jahren wird in Deutschland auf etwa 400–500 geschätzt. Der Erkrankung haftet teilweise noch heute ein Stigma an, da die Haupt-Risikogruppen von vielen angeblich aufgeklärten Zeitgenossen als »Randgruppen« wahrgenommen werden. Leitbeschwerden
Inkubationszeit sehr unterschiedlich, bis zu vielen Jahren
Ungeborene können sich schon während der Schwangerschaft oder unter der Geburt anstecken, wenn die Mutter das Virus in sich trägt. Dies ist der häufigste Übertragungsweg bei Kindern. Ab dem Jugendalter stellt ungeschützter Geschlechtsverkehr mit HIV-positiven Partnern den Hauptübertragungsweg dar. Übertragungen über das Blut (etwa durch aufgefundene Spritzen) sind extrem selten. Auch eine Ansteckung über Bluttransfusionen ist heute im deutschsprachigen Raum durch Testung aller Blutprodukte extrem selten. Das Virus befällt vor allem die T-Helferzellen, eine bestimmte Gruppe weißer Blutkörperchen, die Infektionserreger und Krebszellen bekämpfen. Je nach Allgemeinzustand kann der Körper ein gewisses Absterben dieser Abwehrzellen lange Zeit durch vermehrte Produktion ausgleichen, nach Jahren bricht aber dann das Abwehrsystem doch zusammen, und das Kind bekommt immer mehr und immer schwerere Infektionen. Im Spätstadium magert es ab, und auch das Gehirn kann durch das Virus geschädigt werden. Die Krankheitserscheinungen der HIV-Infektion sind unter dem Namen AIDS (= acquired immune deficiency syndrome, erworbenes Immunschwächesyndrom) bekannt. Ansteckend ist die Erkrankung auch schon in der beschwerdefreien Phase, da bereits Viren im Blut vorhanden sind. Bei »normalen« Alltagskontakten, wie etwa Spielen, Kindergarten- oder Schulbesuch, besteht aber keine Gefahr – man kann sich das Virus weder durch Umarmen noch über Toiletten oder die dort aufgehängten Handtücher für die Hände »holen«. Im (seltenen) Fall eines eventuellen Blutkontaktes muss der Arzt benachrichtigt werden. Die Diagnose einer HIV-Infektion wird durch verschiedene Blutuntersuchungen gestellt. Der Krankheitsverlauf kann heute durch speziell gegen das HIV gerichtete Medikamente, sog. antiretrovirale Substanzen, entscheidend verzögert werden. Infektionen werden bestmöglich bekämpft, oft ist auch eine Vorbeugung z. B. durch spezielle Medikamente sinnvoll. Letztendlich endet aber die Erkrankung auch heute noch fast immer tödlich. Eine Impfung gegen das HIV ist noch in weiter Ferne. Weiterführende Informationen
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