Auffällig – und trotzdem normal! - Hautausschläge
Mittwoch, den 10. Juni 2009 um 14:41 Uhr
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HautausschlägePraktisch jedes Neugeborene hat es mit der Haut. Manche Hautveränderungen, wie etwa die Muttermale, bringt das Baby schon aus dem Mutterleib mit. Andere entstehen durch die rasche Anpassung, die die Haut nach neun Monaten im Aquarium nun leisten muss. Zu diesen Veränderungen gehören: Hautschuppung. In den ersten Tagen beginnt die Haut am ganzen Körper zu schuppen (meist feinschuppig, bisweilen auch in zentimetergroßen Fetzen). Dies ist durch die Austrocknung der vom Fruchtwasser aufgeweichten Hornschicht der Haut bedingt. Die abgeschilferte Haut regeneriert sich am besten von selbst, Salben oder Pflegemittel bringen nichts. Bildet die Haut allerdings flüssigkeitsgefüllte Blasen, so sollten Sie mit dem Kind zum Arzt gehen. Hautreaktionen sind vor allem beim Neugeborenen ganz normale Erscheinungen. Bei fast allen Säuglingen schuppt die Haut in den ersten Lebenstagen ab (oben). Auch Veränderungen mit ganz kleinen, gelblich-weißen Knötchen auf geröteter Haut (das so genannte Erythema toxicum, im Bild unten) sind in den ersten Lebenstagen normal und verschwinden bald von selbst wieder
[oben: ASL/unten: EBB]Neugeborenenakne. Bis zur vierten Lebenswoche treten bei vielen Neugeborenen kleine, bräunliche, pickelartige Knötchen auf, vor allem im Bereich der Wangen. Es wird vermutet, dass es sich dabei um eine Reaktion auf die im Mutterleib übertragenen mütterlichen Geschlechtshormone handelt. Solange sich die Pickel nicht entzünden (erkennbar an Eiter und zunehmender Rötung und Schwellung der Umgebung) machen Sie gar nichts – auch kein »Abrubbeln« und schon gar kein Ausdrücken. Der Ausschlag verschwindet innerhalb weniger Wochen von selbst. Erythema toxicum. Ein ähnlicher, völlig normaler Ausschlag wird manchmal in den ersten Lebenstagen an den Ärmchen, Beinen oder am Rumpf beobachtet: Hier schießen kleine gelblich-weiße, von einem roten (nicht geschwollenen) Hof umgebene Knötchen auf, um innerhalb weniger Tage von selbst zu verschwinden. Dieser Ausschlag wird vom Kinderarzt auch Erythema toxicum genannt. Milien. Infolge einer Zystenbildung in Talg- und Schweißdrüsen entwickeln sich bei über der Hälfte der Neugeborenen kleine, derbe, reizlose, weiße, talggefüllte Pünktchen vor allem im Bereich der Nase. Sie bilden sich in den ersten Lebenswochen von selbst zurück. Auch wenn Sie finden, dass die Pünktchen Ihrem Baby nicht stehen: Drücken Sie die Milien nicht aus, sie könnten sich sonst entzünden.
Aktualisiert ( Dienstag, den 11. August 2009 um 16:03 Uhr )
© Herbert Renz-Polster et. al.: Gesundheit für Kinder, 2. Auflage 2006, Kösel Verlag München |