Blinddarmentzündung (Appendizitis)
Dienstag, den 07. Oktober 2008 um 09:55 Uhr
Der Begriff Blinddarmentzündung beruht auf einem Missverständnis: Entzündet ist nämlich nicht der Blinddarm, sondern der Wurmfortsatz (= Appendix vermiformis), ein kleines, blind endendes Anhängsel des Blinddarms. Deshalb heißt die Blinddarmentzündung in der Fachsprache auch Appendizitis. Eine Blinddarmentzündung kann in jedem Alter vorkommen, besonders häufig ist sie aber ab dem Grundschulalter. Leitbeschwerden
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Das Wichtigste aus der MedizinWoher kommt die Blinddarmentzündung?So wenig über die Funktion des Blinddarms bekannt ist, so wenig wissen Mediziner, warum er sich bei immerhin 7 % der Menschen im Laufe des Lebens einmal entzündet. Am Anfang des Geschehens könnte z. B. ein kleiner so genannter Kotstein (ein stark verfestigtes Stück Stuhl) stehen, der den Wurmfortsatz verlegt. Durch den Druck von innen kann das Blut nicht mehr richtig aus der Wand des Wurmfortsatzes abfließen, und der Wurmfortsatz schwillt an, so dass sich die im Darm reichlich vorhandenen Bakterien festsetzen und eine eitrige Entzündung auslösen können. Gefährlich: DurchbruchGefährlich kann es werden, wenn die Blinddarmentzündung fortschreitet. Der Wurmfortsatz kann nämlich innerhalb von 24 Stunden platzen, die eitrige Entzündung bricht nun in den Bauchraum »durch« und breitet sich auf das Bauchfell aus (Bauchfellentzündung oder Peritonitis). Beim Durchbruch lassen die Schmerzen zuerst nach, nach wenigen Stunden werden sie jedoch wieder schlimmer und der Bauch wird »bretthart«, das Kind fiebrig und teilnahmslos. Auch eine Abszessbildung (abgekapselte Eiteransammlung), am häufigsten um den Wurmfortsatz herum, ist möglich. Ein solcher perityphlitischer Abszess kann manchmal sogar von selbst abheilen. Das macht der Arzt
Aktualisiert ( Donnerstag, den 29. Januar 2015 um 12:54 Uhr )
© Herbert Renz-Polster et. al.: Gesundheit für Kinder, 2. Auflage 2006, Kösel Verlag München |