Blutarmut
Dienstag, den 07. Oktober 2008 um 09:12 Uhr
Bei einer Blutarmut (= Anämie) ist der rote Blutfarbstoff und meist auch die Zahl der roten Blutkörperchen vermindert. Leitbeschwerden
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Das Wichtigste aus der MedizinDie Blutarmut ist die häufigste Bluterkrankung im Kindesalter. Sie entsteht entweder durch ungenügende Produktion oder durch zu raschen Abbau der roten Blutkörperchen bzw. des darin enthaltenen roten Blutfarbstoffs. Ungenügende Produktion
Am häufigsten ist ein Eisenmangel bei Kindern durch eine unzureichende Eisenaufnahme mit der Nahrung verursacht – ein solcher Engpass kann insbesondere in den ersten zwei Lebensjahren und in der Pubertät vorkommen. Auch frühgeborene Kinder entwickeln in den ersten Monaten leicht einen Eisenmangel. Manchmal ist zwar genug Eisen vorhanden, wird aber nicht in die roten Blutkörperchen eingebaut. Dies ist vor allem bei Infektionskrankheiten (Infektanämie), rheumatischen oder anderen chronischen Entzündungen im Körper der Fall. Es wird angenommen, dass diese verminderte Eisenverwertung einen Schutzmechanismus des Körpers darstellt und damit nicht krankhaft ist. Erst an zweiter Stelle stehen erhöhte Eisenverluste, z. B. durch einen akuten Blutverlust bei Verletzungen oder chronische Blutverluste im Rahmen einer Darmentzündung. Vitaminmangel, vor allem ein Vitamin-B12-oder Folsäuremangel, kann ebenfalls zu einer Blutarmut führen. Beide Mangelzustände können durch Fehlernährung bedingt sein, aber auch durch Darmerkrankungen wie etwa die Zöliakie, die dazu führen, dass Vitamin B12 oder Folsäure nicht ins Blut aufgenommen werden. Alle Blutkörperchen werden im Knochenmark gebildet. So erklärt es sich, dass auch bei Knochenmarkerkrankungen (wie etwa einer Leukämie) die Bildung der roten Blutkörperchen gestört sein kann. Typischerweise führt auch eine Nierenfunktionsstörung bei längerem Bestehen zu einer Anämie, da die kranken Nieren nicht mehr genug Erythropoetin produzieren, ein Hormon, welches die Bildung der roten Blutkörperchen fördert. Gesteigerter AbbauNormalerweise kreisen die roten Blutkörperchen etwa vier Monate im Blut, bevor sie abgebaut werden. Werden diese Blutkörperchen schon früher abgebaut, so kann eine sog. hämolytische Anämie(=Auflösungsanämie) resultieren. Leichte Fälle werden oft lange Zeit durch vermehrte Neubildung roter Blutzellen im Knochenmark ausgeglichen. Die »Auflösungsform« der Blutarmut kann beispielsweise bei einigen Infektionen, nach Medikamenteneinnahme oder durch »falsche« Immunreaktionen auftreten. Meist ist sie jedoch erblich bedingt:
BeschwerdenJe weniger rote Blutkörperchen im Blut kreisen, desto weniger Sauerstoff kann zu den Zellen transportiert werden. Um den Bedarf des Organismus dennoch zu decken, muss das Herz schneller schlagen – vor allem bei körperlicher Anstrengung geraten die Kinder leicht außer Puste. Die generell verminderte Leistungsfähigkeit zeigt sich außerdem in Müdigkeit, Spielunlust und Appetitlosigkeit. Nicht selten wird den Kindern oft schwindelig. Da die »rote Farbe« im Blut weniger ist, sehen die Kinder häufig blass aus.
Je schneller sich eine Blutarmut entwickelt, desto stärker die Beschwerden. Umgekehrt kann eine langsam entstandene Blutarmut sehr lange keine Beschwerden bereiten. Das macht der Arzt
Aktualisiert ( Donnerstag, den 29. Januar 2015 um 12:44 Uhr )
© Herbert Renz-Polster et. al.: Gesundheit für Kinder, 2. Auflage 2006, Kösel Verlag München |