"Gelbsucht" - Das macht der Arzt
Montag, den 15. Juni 2009 um 07:27 Uhr
Seite 3 von 4
Das macht der ArztVermutet der Arzt, dass es sich um eine krankhafte Form der Gelbsucht handeln könnte, so bestimmt er das Bilirubin durch einen Bluttest. Dies macht aber nur bei auffälligen Verläufen einen Sinn. Als Routineuntersuchung bei allen »gelben« Babys wird der Test nicht empfohlen – schließlich ist er immer auch mit einem Pieks für das Baby verbunden, das in den ersten Tagen schon genug auszuhalten hat. Zeigt die Messung einen sehr hohen Wert, so können weitere Bluttests die Ursache nachweisen, etwa einen zu raschen Blutabbau oder eine Sepsis. Eine babyfreundliche Alternative für Kinder mit behandlungsbedürftiger Gelbsucht: die »Lichtdecke«. Die Decke wird wie ein Strampler angezogen und bescheint über winzige Glasfiberfasern die darunter liegende Haut. Die Haut kann nun das dort eingelagerte Bilirubin in wasserlösliche Formen umwandeln, die über den Urin ausgeschieden werden.
[RHO]Ab einem bestimmten Grenzwert beginnt der Arzt zur Sicherheit eine so genannte Phototherapie – dazu wird das Baby nackt unter besondere Leuchtröhren gelegt. Das von diesen Leuchtröhren vorzugsweise ausgesandte Licht blauer Wellenlängen sorgt dafür, dass das Bilirubin in der Haut des Babys so verändert wird, dass es mit dem Urin ausgeschieden werden kann (es muss also nicht über die Leber entsorgt werden). Als Alternative kann das Baby auch in spezielle Decken mit eingewobenen lichtleitenden Fasern eingepackt werden. Die Fasern kommen alle aus einem Bündel, das an eine Kaltlichtquelle angeschlossen ist. Mit Hilfe dieser neuen Technologie kann die Phototherapie heute auch zu Hause durchgeführt werden. Nur ganz selten, nämlich bei schweren Formen der Blutgruppenunverträglichkeit, muss der Arzt im Krankenhaus Blutaustauschtrans-fusionen veranlassen. Hier wird ein Teil des Blutes durch verträgliches Fremdblut ersetzt, um so den weiteren Anstieg des Bilirubins zu stoppen.
Aktualisiert ( Montag, den 06. Juli 2009 um 10:53 Uhr )
© Herbert Renz-Polster et. al.: Gesundheit für Kinder, 2. Auflage 2006, Kösel Verlag München |