Stomatitis aphthosa (Mundfäule)
Montag, den 06. Oktober 2008 um 12:04 Uhr
Die Stomatitis aphthosa (= Mundfäule, Gingivostomatitis herpetica) ist eine fieberhafte Infektionskrankheit mit schmerzhaften Geschwüren im Mund. Am häufigsten tritt die Stomatitis aphthosa bei Kleinkindern auf. Bei ansonsten gesunden Kindern ist die Erkrankung zwar unangenehm, in aller Regel aber in einer Woche bis zehn Tagen wieder vorüber. Leitbeschwerden
Inkubationszeit 2–12 Tage Ansteckend mehrere Tage vor »Aufblühen« der Bläschen bis zur Abheilung Wann zum ArztAm nächsten Tag, wenn
Heute noch, wenn
Sofort, wenn
Das Wichtigste aus der MedizinIn diesem Stadium ist noch nicht zu erkennen, ob es sich bei dem kleinen Geschwür am Gaumen um eine einzelne Mundaphthe handelt oder ob sich daraus eine Mundfäule mit vielen Bläschen entwickelt (mehr zu Lippenbläschen bei Mundfäule). Das Befinden des Kindes ist da schon aufschlussreicher: Kinder mit Mundfäule haben oft hohes Fieber und fühlen sich miserabel.
[CDC]Woher kommt die Stomatitis aphthosa?Die Stomatitis aphthosa wird hervorgerufen durch das Herpes-simplex-Virus Typ 1, das durch direkten Kontakt oder Tröpfcheninfektion übertragen wird (mehr zu Viren der Herpes-Gruppe). Das Virus ist in der Bevölkerung so weit verbreitet, dass die meisten Menschen schon im Kleinkindalter mit dem Virus in Kontakt kommen: Bereits 80 % aller Zweijährigen haben Abwehrstoffe gegen das Herpes-simplex-Virus im Blut, d. h. eine Herpes-Infektion durchgemacht. Meist setzt sich der Organismus völlig unbemerkt mit dem Virus auseinander. Nur verhältnismäßig selten kommt es dabei zu einer Erkrankung, vor allem der Stomatitis aphthosa. Andere durch Herpes-simplex-Viren Typ 1 bedingte Erkrankungen sind extrem selten, aber oft schwerwiegend, insbesondere die Herpes-Gehirnentzündung. RisikokinderFür die meisten Kinder ist die Stomatitis aphthosa zwar ausgesprochen unangenehm, aber nicht gefährlich. Bei Kindern mit Abwehrschwäche allerdings (etwa Leukämiekinder oder Kinder, die abwehrschwächende Medikamente einnehmen) können die inneren Organe befallen werden mit der Folge einer Lungen- oder Leberentzündung oder – besonders gefürchtet – einer Hirnhautentzündung oder Gehirnentzündung. Auch Kinder mit Neurodermitis sind durch eine Ãœbertragung des auslösenden Virus auf die vorgeschädigte Haut gefährdet, sie können dann ein schweres Herpesekzem entwickeln. Später: Herpes-BläschenAuch wenn die Mundfäule längst vorüber ist, sind die Herpes-Viren bei vielen Menschen noch nicht endgültig besiegt. Bei nicht wenigen ziehen sich die Viren ein Stück weit entlang der Nervenbahnen zurück, um dann später als Lippenbläschen oderFieberbläschen immer wieder lästig zu werden (Details zu Herpesbläschen). Das macht der Arzt
Aktualisiert ( Donnerstag, den 29. Januar 2015 um 12:03 Uhr )
© Herbert Renz-Polster et. al.: Gesundheit für Kinder, 2. Auflage 2006, Kösel Verlag München |