Keuchhusten (Stickhusten, Pertussis)
Montag, den 06. Oktober 2008 um 10:33 Uhr
Der Keuchhusten (= Stickhusten, Pertussis) ist eine akute, langwierige und insbesondere für Säuglinge auch gefährliche Infektionskrankheit. Der typische Verlauf mit dem namengebenden, heftigen Keuchen am Ende des Hustenanfalls tritt dabei vor allem bei Kindern im Kindergarten- und frühen Schulalter auf. Noch vor 10–15 Jahren war der Keuchhusten im deutschsprachigen Raum recht häufig, da die damals verfügbare Impfung schlecht verträglich war und deshalb viele Eltern ihre Kinder nicht impfen ließen. Seit Einführung einer besser verträglichen Impfung ist die Erkrankung deutlich seltener geworden. LeitbeschwerdenBei älteren Kindern
Bei Babys
Inkubationszeit 7–21 Tage Ansteckend von Beginn der Beschwerden über 4–5 Wochen bzw. bis 3–4 Tage nach Beginn der Antibiotikabehandlung Wann zum ArztAm nächsten Tag, wenn
Heute noch, wenn
Sofort den Arzt rufen, wenn
Das Wichtigste aus der MedizinWie holt man sich Keuchhusten?Beim Keuchhusten müssen manche Kinder so stark husten, dass die feinen Äderchen in der Bindehaut des Auges platzen – das Blut sammelt sich dann unter der durchsichtigen Bindehaut an. Doch so dramatisch es aussieht – innerhalb weniger Wochen bilden sich die Blutergüsse folgenlos zurück.
[DGK] Erreger des Keuchhustens ist das Bakterium Bordetella pertussis, das nur in den Atemwegen wachsen kann. Beim Husten wird es durch Tröpfchen verteilt und dann durch direktes Einatmen der Tröpfchen oder über die Hände weitergegeben. Am ansteckendsten ist dabei das erste, uncharakteristische Stadium, das oftmals als »normale« Erkältung fehlgedeutet wird. Weitere wichtige Ansteckungsquellen sind Erwachsene, bei denen die Diagnose oft ebenfalls nicht gestellt wird: Bei ihnen verläuft der Keuchhusten nämlich häufig ohne die typischen Hustenanfälle als »schwerer und hartnäckiger« Husten. Obwohl der eigentliche Keuchhusten nur durch das oben genannte Bakterium Bordetella pertussis ausgelöst wird, können mehrere andere kindliche Infektionskrankheiten ähnlich wie ein Keuchhusten verlaufen, z. B. die durch Parapertussis-Bakterien, Adeno-Viren oder RS-Viren ausgelösten Luftwegsinfekte (z.B. Bronchitis, Lungenentzündung). Woher kommen die Hustenanfälle?Das Bakterium produziert ein Toxin (= Giftstoff), das mit dem Blut ins Gehirn gelangt und dort die Hustenanfälle auslöst. Wieso ist der Keuchhusten für Säuglinge besonders gefährlich?Bei Säuglingen wirkt das Toxin anders: Sie bekommen nicht die typischen (und warnenden) Hustenanfälle, sondern stattdessen akut lebensbedrohliche Atempausen. Deshalb müssen Säuglinge unter sechs Monaten mit Keuchhusten stets im Krankenhaus bleiben und werden mit Hilfe eines Monitors überwacht. Warnhinweis: Häufig: Mittelohr- oder LungenentzündungHäufigste Komplikationen des Keuchhustens bei älteren Kindern sind eine Mittelohrentzündung oder Lungenentzündung. Ernste Gehirnschäden durch Sauerstoffmangel sind vor allem bei Babys unter sechs Monaten möglich, aber heute selten. Das macht der Arzt
Aktualisiert ( Donnerstag, den 29. Januar 2015 um 11:44 Uhr )
© Herbert Renz-Polster et. al.: Gesundheit für Kinder, 2. Auflage 2006, Kösel Verlag München |