Kinderlähmung (Polio)
Montag, den 06. Oktober 2008 um 11:53 Uhr
Früher häufig und gefürchtet, ist die Kinderlähmung (= Poliomyelitis oder kurz Polio) durch konsequentes Impfen heute in Mitteleuropa sehr selten. Doch Vorsicht! »Aus den Augen – aus dem Sinn« kann Folgen haben: In vielen sog. »Entwicklungsländern« ist die Kinderlähmung nach wie vor verbreitet und kann von dort z. B. durch Fernreisende eingeschleppt werden. Leitbeschwerden
Inkubationszeit 1–4 Wochen Ansteckend vom Ausbruch der Erkrankung bis keine Erreger mehr in den Ausscheidungen nachweisbar sind Wann zum ArztSofort, wenn
Das Wichtigste aus der MedizinDie für die Kinderlähmung verantwortlichen Poliomyelitis-Viren siedeln in Rachen und im Magen-Darm-Trakt und werden entsprechend durch Husten, Niesen oder mit dem Stuhl ausgeschieden.
Welche Verläufe gibt es bei der Kinderlähmung?Am allerhäufigsten setzt sich der Körper mit dem Erreger auseinander, ohne dass der Betroffene überhaupt etwas merkt. Ungefähr 5 % bekommen Beschwerden, die denen einer Grippe ähneln. Nur ungefähr 1 % entwickelt eine Hirnhautentzündung oder Lähmungen, die durch direkte Schädigung der Nervenzellen bedingt sind. Je älter das Kind ist, desto höher ist das Risiko schwerer Verläufe. Die Lähmungen bilden sich zwar oftmals wieder zurück, Dauerschäden sind aber häufig. Spätfolge: Post-Polio-SyndromMit der akuten Erkrankung ist nicht immer alles überstanden. Ungefähr ein Drittel bis die Hälfte der Erkrankten bekommt Jahrzehnte später wieder Muskelschmerzen und -lähmungen, die durch »Ãœberforderung« der übrig gebliebenen Nervenzellen erklärt und als Post-Polio-Syndrom bezeichnet werden. Das macht der Arzt
Aktualisiert ( Donnerstag, den 29. Januar 2015 um 12:01 Uhr )
© Herbert Renz-Polster et. al.: Gesundheit für Kinder, 2. Auflage 2006, Kösel Verlag München |