Schul- und Lernprobleme - Teilleistungsschwächen
Mittwoch, den 08. Oktober 2008 um 08:58 Uhr
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TeilleistungsschwächenBei Teilleistungsschwächen (= umschriebenen Entwicklungsstörungen) bestehen Funktionsschwächen in bestimmten Teilbereichen des Denkens, Fühlens oder Sprechens. Bei stärker ausgeprägten Formen wird auch von einer Teilleistungsstörung gesprochen. Trotz normaler Intelligenz können diese Kinder das Lerntempo der Klasse auf Dauer nicht mithalten. Die genauen Ursache sind bis heute unklar, eine ganz entscheidende Rolle spielen sicherlich erbliche Anlagen: Hat ein Kind etwa einen Elternteil oder ein Geschwisterkind z. B. mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche, so hat es eine Wahrscheinlichkeit von etwa 40–50 %, selbst davon betroffen zu sein. Lese- und RechtschreibstörungLegasthenie bringt dem Kind nicht nur schlechtere Schulnoten ein, sondern es verliert oft genug auch den Spaß am Lernen und die positive Einstellung zu sich selbst. Das wichtigste Ziel ist deshalb die Unterstützung der Persönlichkeit des Kindes und nicht das »Ãœben wie blöd«, das oft genug gar nichts ausrichtet.
[NHP]Bei der Lese- und Rechtschreibstörung (kurz LRS), auch als Dyslexie oder Legasthenie bezeichnet, besteht eine Teilleistungsstörung des Lesens und Schreibens. In der Folge können aber die Noten in fast allen Schulfächern absinken, da Lesen und Schreiben praktisch überall gebraucht werden (beispielsweise in der Mathematik bei Textaufgaben). Die Häufigkeit einer Lese- und Rechtschreibstörung wird auf rund 5 % geschätzt (das sind immerhin 40000 Kinder jedes Jahrgangs!), wobei Jungen dreimal häufiger betroffen sind als Mädchen. In leichten Fällen oder bei hoher Intelligenz kann das Kind seine Störung z. B. durch Auswendiglernen oder rasches Kombinieren kaschieren, so dass die Störung erst im dritten oder gar vierten Grundschuljahr »richtig« auffällt. Warnzeichen einer LRS
Auffällig sind schon KleinkinderAber auch schon bei Kleinkindern gibt es eine Reihe von Warnsignalen, die auf eine spätere Lese-Rechtschreibschwäche hindeuten können:
Heute kann der Verdacht ggf. durch einfache und »spielerische« Test-Verfahren wie etwa das »Bielefelder Screening zur Früherkennung von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten« erhärtet werden, die auch in immer mehr Kindergärten routinemäßig durchgeführt werden. Leider sind diese Tests nicht 100 % zielgenau: Fast jedes fünfte Kindergartenkind zeigt auffällige Ergebnisse, wobei dann nur ein Fünftel davon später tatsächlich eine Lese-Rechtschreibstörung entwickelt. RechenstörungDie Rechenstörung (= Dyskalkulie, Arithmasthenie) ist eine umschriebene Störung im mathematischen Bereich. Sie ist seltener als die LRS, Mädchen sind etwas häufiger betroffen als Jungen. Die Fehler bei einer Rechenstörung sind weniger charakteristisch als bei einer Lese- und Rechtschreibstörung, oft sind sie mit Problemen im abstrakten Denken verbunden. Aufmerksam werden sollten Sie:
Aktualisiert ( Montag, den 09. Februar 2015 um 14:12 Uhr )
© Herbert Renz-Polster et. al.: Gesundheit für Kinder, 2. Auflage 2006, Kösel Verlag München |