Herpesbläschen, Herpes-simplex-Virus - Das Wichtigste aus der Medizin
Dienstag, den 07. Oktober 2008 um 13:07 Uhr
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Das Wichtigste aus der MedizinDer Verursacher der Herpesbläschen im Gesicht ist fast immer das weit verbreitete Herpes-simplex-Virus Typ 1 – schon 80 % aller Zweijährigen haben mit ihm Bekanntschaft gemacht. Dieses Virus führt in aller Regel nur einmal im Leben zu einer »echten« Erkrankung, und das auch nur bei einer Minderheit der Kinder. Solche »echten« Herpesinfektionen nach erstmaligem Herpes-Kontakt sind die – recht häufige – Mundfäule (= Stomatitis aphtosa) sowie die sehr seltene Herpes-Gehirnentzündung oder Herpes-Lungenentzündung. Die Letzteren treten praktisch nur bei Neugeborenen und abwehrgeschwächten Kindern auf. Bei einem Kind mit Neurodermitis kann die Herpes-Erstinfektion eine schwere Hautinfektion bedingen, das herpetisierte Ekzem. Der Erreger von Herpesbläschen, das Herpes-simplex-Virus, ist eng mit dem Erreger der Windpocken, dem Varizella-Zoster-Virus, verwandt – beide gehören zur Herpes-Gruppe. Die Viren in dieser »Familie« haben eine besondere Eigenschaft: Sie können sich nach dem ersten Kontakt lebenslang im Körper halten. Deshalb können Infektionen mit Viren aus der Herpes-Gruppe – oft nach Jahren – wieder aufflackern. Die dann entstehenden Krankheiten bleiben allerdings in aller Regel örtlich begrenzt (Herpesbläschen beim Herpes-simplex Virus, Gürtelrose beim Varizella-Zoster-Virus).
[GRA]So harmlos sie meist sind – Herpes-Viren haben eine unangenehme Eigenschaft: Unabhängig davon, ob der erste Kontakt mit ihnen überhaupt bemerkt wurde, ziehen sie sich nach der ersten Infektion oft entlang der Nervenbahnen – meist des Gesichtes – zu einer Art Winterschlaf zurück. So versteckt entgehen sie den Antikörpern im Blut. Aus ihrem Schlaf können sie aber immer dann geweckt werden, wenn das Immunsystem belastet ist, etwa bei Fieber oder Erkältungen, zu viel Sonne, bei Klimawechseln, aber auch bei körperlichen oder seelischen Belastungen, bei älteren Mädchen auch im Zuge der Menstruation. Nur Kindern mit schweren Erkrankungen des Immunsystems sowie Kindern mit einer schweren Neurodermitis kann das Virus auch nach dem Erstkontakt noch gefährlich werden, etwa durch ausgedehnte Hautinfektionen oder Gehirnentzündungen. Seltener: Herpes simplex Typ 2Neben dem Herpes-Virus Typ 1 gibt es noch das – weniger verbreitete – Herpes-simplex-Virus Typ 2. Zum ersten Kontakt kommt es meist erst im Jugendalter, denn die Bläschen bevorzugen die Genitalregion und werden vor allem durch Geschlechtsverkehr übertragen. Allerdings: Wenn eine schwangere Frau kurz vor der Geburt eine frische Infektion mit dem Virus hat, kann sich das Kind unter der Geburt anstecken und eine Herpes-Gehirnentzündung bekommen.
Aktualisiert ( Donnerstag, den 29. Januar 2015 um 13:40 Uhr )
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